Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 1

 

1932
Seite 17 - 22

 

Protokoll der Generalversammlung vom 17. April 1932

Die Generalversammlung, welche jährlich im Frühjahr stattfindet, wurde vom Vorsitzenden Herrn August Weiling um 15.45 Uhr in der Schule in Börnste eröffnet. Selbiger schilderte die schlechte Lage, die durch die Not und die Arbeitslosigkeit hervorgerufen wurde und betonte, daß unter solchen Umständen doch wohl kein Schützenfest gefeiert werden könnte. Dann wurde das Protokoll der letzten Versammlung gelesen und genehmigt. Bei einer Abstimmung ergab sich, daß die Stimmenmehrheit für Abhaltung des Festes in kleiner Form, oder einer Familienfeier im Rahmen der Bauerschaft war, Der Schützenkönig Herr Josef Mensmann äußerte sich hierzu, daß er wohl gewill sei, ein solches Fest abzuhalten, jedoch bittet er, selbiges wegen schwerer Erkrankung seiner Mutter und seines Bruders, der zur Zeit im Krankenhaus sei, bis in den Sommer oder Herbst zurück zu stellen, womit sich die Versammlung einverstanden erklärte. Weiter wurde beschlossen, daß der Schützenkönig vor Abhaltung des Festes noch eine Versammlung einberufe, auf der dann die Angelegenheit nochmals besprochen und die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen werden sollte. Es wurden die Herren Anton Düpmann und Bernhard Kalfhues mit der Prüfung der Kasse beauftragt. Die Prüfung wurde sofort vorgenommen und die Kasse für recht befunden. Es wurden die Einnahmen und Ausgaben der Versammlung bekannt gegeben, worauf dem Kassierer Entlastung erteilt wurde. Schuss der Versammlung war um 17.00 Uhr.

 

Protokoll der Vorstandsversammlung vom 16. Juni 1932

Im Hause des Schützenkönigs Herrn Josef Mensmann wurde der Vorstand des Schützenvereins Börnste zu einer Besprechung um 20.00 Uhr eingeladen. Der Herr Vorsitzender eröffnete pünktlich die Versammlung. Nach einer regen Ausprache, für und gegen das Schützenfest, und nach Zustimmung des Herrn Anton Mensmann auf dessen Hofe das Schützenfest stattfinden solle, wurde folgender Beschluss gefasst: Das Schützenfest soll in diesem Jahre am Mittwoch, den 13. Juli auf dem Hofe des Schützenkönigs in verkleinertem Maße stattfinden. So soll zunächst das Festzelt kleiner als in den Vorjahren genommen werden. Die Unkosten für Bedienung und Speisen sollen eingeschränkt werden. Das Vogelschießen soll mit Kleinkalibergewehren an Ort und Stelle vorgenommen werden, um jedem die Möglichkeit zu geben durch weniger Ausgaben an Schussgeld sich an demselben zu beteiligen. Die Bewohner der Bauerschaft sollen wie sonst üblich zum Fest eingeladen werden, und gleichzeitig wird das Geld für ein Hochamt für die Gefallenen eingezogen, welches am Schützenfestmorgen in Dülmen zu deren Gedenken gelesen wird. Es soll wie sonst üblich nach dem Schützenfest ein Freibier stattfinden, wo selbst zuvor am Kriegerdenkmal die Gefallenenehrung und Kranzniederlegung vorgenommen werden soll. Nach Zusammenstellung der Unkosten wurde das Eintrittsgeld auf 1,00 RM festgesetzt, und es soll die übliche Generalversammlung am Sonntag, den 19. Juni, in der Schule zu Börnste stattfinden, wo selbst die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen werden soll. Nach einer Brandweinprobe gab der Herr Schützenkönig zu diesem Plan seine Zustimmung, doch bleibt es der Generalversammlung überlassen, um Änderungen vorzunehmen. Schluß der Versammlung war gegen 23.00 Uhr. 

 

Protokoll der Generalversammlung vom 19. Juni 1932

Die Generalversammlung fand in der Schule zu Börnste statt, und wurde vom Vorsitzenden Herrn August Weiling um 16.15 Uhr eröffnet. Die Abstimmung ergab wiederum, daß ein Schützenfest gefeiert werden sollte. Hierauf wurde das Protokoll der letzten Generalversammlung gelesen und genehmigt. Der vom Vorstand im Verein mit dem Schützenkönig aufgearbeitete Plan über Abhaltung des Festes wurde der Versammlung bekannt gegeben und einstimmig angenommen. Das Schützenfest findet also am 13. Juli statt, während das Eintrittsgeld auf 0,80 RM ausschließlich Steuer festgesetzt wurde. Morgens soll nach altem Brauch ein Hochamt für die Gefallenen gelesen werden. Die Gefallenenehrung findet nach dem Schützenfest und gleichzeitig mit dem Freibier statt. Anschließend erfolgte die Neuwahl des Vorsitzenden, zu der Herr August Weiling auf zwei Jahre wiedergewählt wurde. Für das ausscheidende Vorstandsmitglied Theodor Brambrink genannt Mühlenbäumer wurde Franz Schürhoff gewählt, während Bernhard Sträter wiedergewählt wurde. Schluss der Versammlung war 17.30 Uhr.

 

Verlauf des Schützenfestes 1932

Bei mäßig warmen Wetter ließ Herr Kalfhues um 13:15 Uhr zum Königsschießen antreten. Ein Zug von 30 Teilnehmern setzte sich auf sein Kommando in Bewegung. Da mit Kleinkalibergewehren geschossen wurde, war die Vogelstange in der Nähe des Festzeltes errichtet worden. Nach ¾stündigem Schießen errang Herr Bernhard Berning die Königswürde, der Frl. Antonia Schlaut zur Königin erwählte. Ein dreifaches Hoch auf dem neuen Königspaare zeigte den Rückmarsch an. Im Festzelt wurde nach Beendigung des Königstanzes der Festball eröffnet. Langsam setzte ein reges Leben und Treiben ein. Das schöne Wetter brachte noch viele Auswärtige zum Feste, wo selbst bis in die Morgenstunden gefeiert wurde. So wurde der 19te Juli unter den Bewohnern der Bauerschaft sowie sämtlichen Festteilnehmern ein Tag der Freude und Aufmunterung, so das selbst die Sorgen des täglichen Lebens vergessen wurden.

 

Protokoll der am 28.August stattgefundenen Kriegerehrung mit nachfolgendem Freibiert und Tanzkränzchen

Der zweite Tag des Schützenfestes war in diesem Jahre ausgefallen, weil die schwere wirtschaftliche Lage und die allgemeine Geldknappheit äußerste Sparsamkeit erforderten. Dadurch war aber auch die Kriegerehrung welche sonst am zweiten Tage stattfand ausgefallen. Jahre langem Brauche gemäß gab nun einige Zeit nach dem Feste der alte König Freibier. Diese Gelegenheit wurde nun von seiten des Vereins dazu benutzt , um den ausgefallenen zweiten Schützenfesttag in etwa nachzuholen und die übliche Kriegerehrung abzuhalten.Um 15.30 Uhr war Antreten des Schützenvereins bei Friepörtner. Nachdem sich die Schützen formiert hatten marschierten sie unter dem Kommando des Herrn Franz Rath zum Kriegerdenkmal ab. Man hatte aus Sparsamkeitsrücksichten von Hornmusik abgesehen. Zwei Bon..... und eine Trommel bildeten die Kapelle, welche zur Zufriedenheit aller ihre Aufgabe glänzend lösten. Beim Denkmal angekommen wurde Aufstellung genommen. Der Herr Lehrer Ridder hatte es übernommen eine kurze Ansprache zu halten. Während derselben wurde ein Kranz am Denkmal niedergelegt und zum Schluss spielte die Musik eine Strofe des Liedes "Ich hat einen Kameraden", welches mit entblößtem Haupte angehört wurde. Alsdann fand zu Ehren der Gefallenen ein Parademarsch statt, der vom Führer Herrn Rath schneidig kommandiert wurde. Bevor nun der Rückmarsch zum Festzelt angetreten wurde, erfolgte die Verteilung von Biermarken für das Freibier. Diese Neuerung wurde allseitig begrüßt. Wurde doch dadurch verhindert, daß nicht blos einige welche besonders Liebe für Freibier haben, den größten Anteil bekommen, sondern das er gleichmäßig verteilt wurde. Nachdem die Marken verteilt waren, trat man den Rückmarsch zum Hofe des alten Schützenkönigs Herrn Mensmann an. Hier entwickelte sich bald ein reges Treiben, da ungefähr die ganze Bauerschaft, namentlich die Jugend, sich fast restlos eingefunden hatte. Ein Teil des Festzeltes, welches vom Schützenfest her noch dort lagerte, war wieder aufgebaut worden, und dieses trug zur Hebung der Stimmung, besonders der tanzwütigen Jugend, erheblich bei. Die vorzügliche Bewirtung des Herrn Mensmann wie auch tadellose Musik hielten die Festteilnehmer bis in die späten Morgenstunden zusammen.    

 

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